Sonntag, 15. April 2012

Zeitung für Duisburg

Für die Mobilisierung zur revolutionären Vorabenddemonstration zum 01. Mai 2012 haben wir heute insgesamt 50 Wandzeitungen in Duisburg Hochfeld, Meiderich, Hamborn, Marxloh, sowie an dem von der Schließung bedrohten Werk TSTG geklebt. Inhaltlich wurde besonders auf die Situation in Duisburg eingegangen: Siedlungsabriss, Werksschließung, Jugendarbeitslosigkeit...







Arbeiter, Jugend, Frauen:

Auf zur Revolutionären 1. Mai Vorabenddemo!

Der Kapitalismus hat keine Zukunft!

Es gibt keine Alternative zur Revolution!



Im Armutsbericht des letzten Jahres wurde die Stadt Duisburg zu einem der Problemkinder der Bundes-republik ernannt. Das Ruhrgebiet wird als Problemzone Nummer Eins bezeichnet und als "Kessel mit 5 Millionen", der schwer zu beruhigen sei, wenn er erst einmal anfinge zu kochen. Hier mit meinen sie, dass es auch in solchen Städten wie Duisburg zu sozialen Aufständen wie in London oder Paris kommen könnte. Tatsächlich werden auch die Menschen im Ruhrgebiet von ähnlichen Sorgen geplagt. Während die Unternehmen den Wirtschafts-aufschwung und riesen Profite feiern, gelten im Pott mehr als 20 % als armutsgefährdet. Die Arbeitslosen-quote in Duisburg beträgt 15,3 Prozent und liegt damit über dem bundesweiten Durchschnitt von 9,6%. Besonders dramatisch ist die Lage bei den Jugendlichen, bei denen in den letzten Monaten ein rasend schneller Zuwachs an Arbeitslosigkeit zu beobachten ist. Derzeit gehört Deutschland noch zu den wenigen Ländern in der EU, die eine sinkende Arbeitslosenquote haben, doch auch diese Zeit geht zu Ende. Die noch relative Stabilität am Arbeitsmarkt in Deutschland geht nämlich zu Lasten der ArbeiterInnen in Spanien, Griechenland und Co, bei denen mittlerweile ungefähr die Hälfte aller Jugendlichen arbeitslos ist. Wenn jedoch die Grenze erreicht ist und sich die Lebensqualität im Süden der EU nicht mehr in dem gleichen Tempo wie bisher runter drücken lässt, dann sind wir die nächsten auf der Abschussliste der Unternehmer. Dann wird es in besonders krassem Ausmaße wieder solche Städte wie Duisburg treffen.

Schon jetzt kündigte der österreichische Stahlproduzent Voest Alpine an, dass er sein Schienenwerk, TSTG, auf dem Tyssen Krupp Gelände in Duisburg schließen wolle, wodurch um die 400 Kollegen vor die Tür gesetzt werden sollen. Das Unternehmen Voest Alpine wurde im letzten Jahr dadurch berühmt, dass es duch illegaler Kartellbildung die Deutsche Bahn um hunderte Millionen beschissen hat. Thyssen Krupp möchte ebenfalls im nächsten Jahr ihre Edelstahlsparte abwerfen, was vermuten lässt, dass auch dort mehrere Arbeitsplätze vernichtet werden sollen. 

In Duisburg Hamborn werden die Menschen nicht nur aus ihrer Fabrik geworfen, sie werden auch gleichzeitig von ihrem Vermieter auf die Straße gesetzt. Weil ein Imobilienhai Europas größtes Factory Outlet Center bauen will, sollen 400 Wohnungen platt gemacht werden, wodurch 1000 Menschen betroffen wären.

An der Verarmung immer weiterer Teile der Bevölkerung trägt nicht zuletzt die Politik der schwarz-gelben Regierung die Schuld, die den Reichen immer mehr in den Rachen wirft und den Armen auch den letzten Cent aus der Tasche greift. So werden aus uns ausgequetschten Euros Rettungspakete für Griechen-land geschnürt, um sie dort der deutschen Schattenregierung zu überreichen, die sie wieder an deutsche Unternehmen weiterleitet.

Genau in einer solchen Zeit arbeitet der Staat mit organisierten Faschisten daran Angst und Schrecken zu verbreiten und die Spaltung zwischen uns zu vertiefen. Auf der einen Seite zieht eine faschistische Todesschwadrone durch Deutsch-land und tötet willkürlich Migranten und auf der anderen Seite verbreiten Parteien wie die NPD und Pro NRW rassistische Hetze in unseren Vierteln.

Die arbeitenden Massen in Griechenland und Spanien zeigen uns wie man auf eine solches System antwortet. Seit Monaten ziehen dort die Massen auf die Straßen und suchen die direkte Konfrontation mit dem Staat. Mit mehreren Generalstreiks versetzten sie dem Kapital heftige Schläge. Auch die Jugendlichen in London hatten im August 2011 die Schnauze voll und lieferten sich mehrere Tage lang Straßenschlachten mit den Bullen. Wir haben gesehen, dass die Befürchtung der Herrschenden, dass es auch in Duisburg zu solchen Situationen kommen kann, nicht unberechtigt ist. Lasst uns am Vorabend des 1. Mais Schulter an Schulter auf die Straße gehen und klar machen, dass der Kapitalismus für uns keine Zukunft bietet. Seien wir selbst die Lösung auf die Probleme von Heute! Organisieren wir den Widerstand!